Pressekonferenz am 12.10.2002 in der Mostviertler Montessorischule - Gunnersdorf/Aschbach

Öffentlichkeitsrecht für MOMO
Fairness für SchülerInnen an freien Schulen

In einer Pressekonferenz am Dienstag präsentiert nach siebenjähriger intensiver Arbeit Direktorin Eva Mayer stolz das Erlangen des Privatschulstatus mit Öffentlichkeitsrecht für die Mostviertler Montessorischule. Die damit verbundene öffentliche Akzeptanz des alternativen reformpädagogischen Unterrichtskonzeptes bedeutet in der Praxis einen Wegfall der bisher jährlich zu absolvierenden Externistenprüfungen für die SchülerInnen.

Zur Zeit lernen und arbeiten 16 Kinder und Jugendliche im Pflichtschulalter in der nach Maria Montessori vorbereiteten Umgebung in Gunnersdorf. Da in dieser besonderen Schule auf die individuellen Entwicklungsrhythmen der SchülerInnen Rücksicht genommen wird, gibt es keinen Klassenverband. Die Kinder und Jugendlichen erfahren Zusammenhänge durch vielfältigste begreif-bare Materialien. Sie bestimmen ihre Aktivität selbst innerhalb festgelegter Grenzen, die in wöchentlichen Plenarsitzungen vereinbart werden. Besonderen Wert wird in der Schule - wie die langjährige Montessoripädagogin Claudia Pfeiffer berichtet - auf die Gleichwertigkeit von kognitivem, sozialem und emotionalem Lernen gelegt.

Im zweiten Teil der Pressekonferenz schilderte Mag. Ernst C. Zach als Vorstand der EFFE-Österreich (european forum for freedom in education), welche alle nichtkonfessionellen Schulen in freier Trägerschaft in Österreich vertritt , die aktuelle Situation, durch die SchülerInnen, Schulerhalter, LehrerInnen und Eltern in Freien Schulen gegenüber staatlichen und konfessionellen Schulen eklatant benachteiligt werden. So leisten die freien Schulen zwar wertvolle Vorarbeit für das öffentliche Schulsystem, das zunehmend Elemente aus dem Alternativschulbereich integriert, andererseits wird finanzielle Unterstützung nur in Höhe von max. €680,-/Kind und Jahr gewährt, während für SchülerInnen an öffentlichen Schulen etwa der zehnfache Betrag zur Verfügung steht. Dies führt zu einer Doppelbelastung der Eltern, die mit ihren Steuergeldern sowohl das öffentliche System unterstützen, als auch mit Elternbeiträgen und umfangreicher Elternarbeit die Erhaltung der Alternativschulen gewährleisten.

Mag. Zach fordert also eine Gleichstellung der freien Schulen, zu denen u.a. die Montessori- und auch Waldorfschulen zählen, mit den öffentlichen und konfessionellen Privatschulen auch in finanzieller Hinsicht.
Aktuell wurde und wird vor der kommenden Wahl bei allen Nationalratsabgeordneten eine e-mail - Anfrage durchgeführt. Besonders Vertreter der SPÖ und der Grünen bekräftigen hierbei ihre Absicht, Fairness für 4000 SchülerInnen an freien Schulen erwirken zu wollen.

Tag der Offenen Tür in der Mostviertler Montessorischule am 23.11.2002 ab 10.00, Gunnersdorf 5, 3361 Aschbach; e-mail: mostviertlermontessorischule@aonmail.at; tel: 07476/77824