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Heading for Helsinki - Zwischenbericht zum 25. Mai
In den nordischen Staaten ist die finanzielle Gleichbehandlung freier und staatlicher Schulen selbstverständlich. Jetzt im 21. Jahrhundert wäre es höchst an der Zeit, das gesetzlich garantierte Elternrecht auf freie Wahl der Bildungseinrichtung auch in Österreich angemessen zu fördern. So sollte der stiefmütterlichen Behandlung der Freien Schulen in Österreich endlich der Garaus gemacht werden!
EFFE Österreich trägt seine Forderungen in diesem Frühling auf einem 1x4m großen und bunten Banner quer durch Europa unter dem Motto "Heading for Helsinki".
Ausgangspunkt für die Kampagne war Österreichs EU-Präsidentschaft und die Konferenz der EU-BildungsministerInnen am 16.3.06. Deshalb fand der öffentliche Start der Bannertour auch mitten in Wien am Heldenplatz statt. Ziel des Banners ist das EFFE-Kolloqium in Helsinki vom 8.-11. Juni 2006, das durch den finnischen Bildungsminister eröffnet wird, der längst den Wert der Freien Schulen erkannt hat und sie als Partner anerkennt und finanziell gerecht fördert.
Wir wollten eine Effe-Aktion organisieren, die an den einzelnen Schulstandorten sowohl interne als auch mediale Aufmerksamkeit erzeugt. Die Forderung von EFFE nach einer fairen Behandlung, nach einer angemessenen finanziellen Unterstützung der österreichischen Schulen in freier Trägerschaft sollte sichtbar werden und von Schule zu Schule wandern in Form eines großen Banners mit der Aufschrift:
Lernen braucht Vielfalt!
Fairness für SchülerInnen an Freien Schulen - auch in Österreich!
Das Banner ist vom 16.3. bis zum 2. Mai durch Österreich gewandert und hat in 23 österreichischen Freien Schulen Station gemacht. Das Banner wurde in den Schulen aufgehängt - mal nur für ein paar Stunden, mal für einige Tage. An vielen Stationen gab es einen Pressebericht. Die jüngste Freie Schule in Österreich bekam das Banner zuerst: am 18.3. wurde es mit großem lokalen Medieninteresse - auch TV Tirol - in der Michaelischule Kufstein und in Anwesenheit des Kufsteiner Bürgermeisters präsentiert. Manchmal war das Banner auch just an einem Fest zugegen, so z,B. beim Maibaumsetzen in der Freien Schule "Mit Kindern wachsen".
Sechs Schulen in Deutschland nahmen dann vom 3.5. bis zum 14.5. an der Tour teil. Lies Feron (EFFE) und Thekla Walker (dt. Bund der Waldorfschulen) unterstützten unsere Tour mit einer Info im Rundbrief und mit Kontaktinfos.
Schließlich brachte Henning Kullak-Ublick von der Flensburger Waldorfschule das Banner am Sonntag, den 14. Mai, über die dänische Grenze. Hier mussten wir ein wenig bangen, ob es auch rechtzeitig ankommen würde, denn für den Transport von Göttingen nach Flensburg musste die deutsche Post in Anspruch genommen werden. Aber es hat funktioniert! Die dänische Tour konnte - wie von Ole Pedersen hervorragend geplant - am Montag in der Früh beginnen! Uns hat es sehr gefreut, dass sich die dänischen Schulen aus eigener Initiative bei uns gemeldet haben. Offensichtlich wird der EFFE-Rundbrief in Dänemark besonders aufmerksam gelesen! 17 (!!!) Freie Schulen nahmen in Dänemark an der Bannertour teil, brachten es von Schule zu Schule und schließlich wurde es am 20./21.5. beim Friskoleforening in Kopenhagen vor 400 Delegierten der Freien Schulen präsentiert!! Wunderbar!!
Nun ist das Banner bereits in Schweden und wird um den 1. Juni herum die finnische Grenze passieren.
Wenn es dann am 8.6. in Helsinki ankommt, wird es in mehr als 50 Schulen zu Gast gewesen sein, von mindestens 5000 Menschen gesehen worden sein und wird mehr als 3000 Kilometer zurückgelegt haben - mal zu Fuß, mal mit dem Rad, mit der Bahn, mit dem Auto und gelegentlich auch mit der guten alten Post.
In Zeiten der virtuellen Vernetzung war diese reale Vernetzung gut möglich durch die Organisation via mail und Telefon. Als Koordinatorin der Bannertour habe ich das Banner einfach nur in Bewegung gebracht und danke allen TeilnehmerInnen, das es weitergetragen wurde. Sicher war nur, dass es in Wien startet und in Helsinki ankommt. Ich mag pragmatische und flexible Lösungen! Die Aktion muss so gestrickt sein, dass wir das mit unseren ehrenamtlichen Kräften leisten können. Hier ist es gelungen (eigentlich hatte ich eine ganz andere Streckenführung geplant als die, die sich nun ergeben hat...) - und es ist wunderbar so wie es ist!
Angelika Lütkenhorst: a.luetkenhorst@kabsi.at
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Version: 28.05.2006 (EcZ)
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