Neue Schule

Glossar


Sensorische Integration


Dieses Forschungsgebiet wurde von Jean Ayres ins Leben gerufen und von Ulla Kiesling bedeutend weiterentwickelt. Es geht davon aus, dass Auffälligkeiten in kindlichen Verhaltensweisen oft auf eine ungenügende Wahrnehmung oder Fehler in der Koordination der Sinne miteinander zurückzuführen sind. Fehlgesteuerte Eindrücke vermitteln ein verzerrtes Bild der Umgebung und der eigenen Person und erschweren ein adäquates Reagieren auf Umweltreize. Durch exakte Beobachtungen und mittels Übungen kann den Kindern geholfen werden, wieder zu einer ausgewogenen Wahrnehmung und Sinnesverarbeitung zu kommen. Man geht bei den Übungen teilweise "ins 1.Lebensjahr" und sogar in den "intrauterinen Bereich" zurück. Ermöglicht den Kindern Sinneseindrücke, die sie vielleicht nicht in ausreichendem Maße erhalten haben und so nachholen können: z.B. eingerollt schaukeln in einer Hängematte; sich komplett dick einschmieren mit Creme und auf einer Matte herumkrabbeln, Sprünge in weichen Matten, klettern auf schiefen Ebenen, Bohnenbäder und vieles mehr. All das trägt zur Koordination der Sinneseindrücke und damit zur sensorischen Integration bei. Erst wenn ein Kind auf einer Entwicklungsstufe wirklich sicher ist, kann es auf dieser Grundlage aufbauen und sich neuen Tätigkeiten widmen ohne seine wahren Bedürfnisse dabei verleugnen zu müssen.
Version: 11.01.2004 (AP/RZ)