Österreich wählt - wir auch!

Seit mehr als drei Jahrzehnten gibt es in Österreich freie nichtkonfessionelle Schulen, welche sich im Dachverband EFFE Österreich zusammengeschlossen haben. In diesen werden mehr als 4000 SchülerInnen unterrichtet.

Während unsere Schulen von Bildungsfachleuten allseits für ihre engagierte und innovative pädagogische Arbeit geschätzt werden, gleicht deren finanzielle Situation seit Anbeginn einem Tanz am Abgrund. Im Gegensatz zu den meisten europäischen Ländern werden in Österrreich die Schulkosten nur zu maximal 10 % vom Staat refundiert, für den Großteil müssen wir Eltern aufkommen.

Als Bundeselternsprecher von EFFE - Österreich möchte ich allen Schuleltern und unseren Schulen Nahe-stehenden zur Entscheidungshilfe bei der Nationalratswahl am 1. Oktober 2006 die Stellungnahmen der wahlwerbenden Parteien zu dieser Problematik präsentieren.
Dazu bat ich die Bildungssprecher der Parteien um die Beantwortung folgender vier Fragen:



  1. Unsere Schulen sind öffentlich-rechtlich anerkannte, für Kinder aus allen Bevölkerungsschichten zugängliche Schulen mit verschiedenen pädagogischen Ansätzen.

    Frage: Sind diese von uns Eltern getragenen Schulen als gleichwertige Ergänzung zum staatlichen Schul-wesen im Sinne der Bildungsvielfalt zu sehen oder ist die Wahrnehmung des gesetzlich anerkannten Rechtes der Eltern auf freie Wahl der Schule für ihre Kinder deren alleinige Privatangelegenheit?


  2. Wir Schuleltern zahlen wie alle StaatsbürgerInnen Steuern, die auch in das staatliche Bildungswesen fließen. Zusätzlich müssen wir pro Kind ca. 300 Euro Schulgeld monatlich aufbringen, während die öffentliche Hand nur maximal 30 Euro monatlich zu unseren Schulkosten beiträgt.

    Frage: Halten Sie es für gerechtfertigt, dass wir für die Ausbildung unserer Kinder doppelt zahlen müssen bzw. Eltern bei geringem Einkommen ihr Recht auf freie Schulwahl aus finanziellen Gründen nicht wahrnehmen können?


  3. Wir Eltern schaffen durch unsere Beiträge in unseren Schule ca. 600 Arbeitsplätze.

    Frage: Würden Sie dafür eintreten, dass der Staat einen adäquaten Kostenbeitrag für unsere Schulen leistet, analog der Zahlungen an die konfessionellen Privatschulen?


  4. Trotz jahrelanger Anstrengungen der Initiativen gibt es für unsere Schulen nach wie vor keine befriedigende Lösung.

    Frage: Würden Sie sich als Vertreter Ihrer Partei dafür einsetzen, in der nächsten Legislaturperiode eine faire finanzielle Lösung für unsere Schulen zu erreichen?
Edgar Hernegger, Elternsprecher EFFE-Österreich
25.09.2006

Hier die Antworten:

ÖVP:NR Werner Amon, MBA
SPÖ:NR DDr. Erwin Niederwieser
FPÖ:Gerald Hauser (Tiroler FP-Landesobmann und NR-Spitzenkandidat Tirol)
Grüne:NR Dieter Brosz
BZÖ:NR Mares Rossmann
 Dr. Hans-Peter Martin
Version: 25. September 2006 (EcZ)